Lernen & Wissen

Wissen und erworbene Fähigkeiten der Berufsausbildung und der ersten Berufsjahre genügen heute in der Regel nicht mehr, um eine dreißig bis vierzig Jahre lange Berufslaufbahn erfolgreich zu durchlaufen. Die verstärkte Flexibilisierung der Arbeitswelt, der rasante technologische Wandel und eine zunehmend von Veränderungen und teilweise auch Brüchen bestimmte Erwerbsphase (Elternzeit, gesteigerte Mobilitätsanforderungen, Zeiten der Weiterbildung oder Arbeitslosigkeit) bedingen die Notwendigkeit kontinuierlicher, das gesamte Leben begleitender Lernprozesse.

Lernen im Erwachsenenalter und im beruflichen Kontext

Im Erwachsenenalter ist Lernen institutionell weniger geprägt und muss deshalb weitestgehend eigenverantwortlich, innerhalb der jeweiligen Lebensumstände, verwirklicht werden. Die intensive Einbindung in Beruf und Familie stellt ein hohes Maß an zeitlicher Beanspruchung dar. Selbststrukturierbare Angebote des Fernunterrichts, bzw. des computergestützten Lernens ermöglichen, durch erhöhte, zeitliche Flexibilität, auch in dieser Lebensphase den Erwerb ergänzender Qualifikationen und Kompetenzen.
In den Arbeitsprozess integrierte Lernprozesse haben nun eine besondere Bedeutung und sollten durch Wissens-, Technologie- und Kompetenztransfer so gestaltet werden, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Beschäftigungsfähigkeit sowohl durch den formalen Erwerb weiterer Qualifikationen, aber auch durch informelles und nicht-formales Lernen verbessern können. Lernförderliche Arbeitsstrukturen und das Lernen im Prozess der Arbeit ermöglichen eine kontinuierliche Erweiterung der Kompetenzen zur Bewältigung der sich ständig verändernden Bedingungen in der Lebens- und Arbeitswelt.

Vernetztes Lernen und Arbeiten

Einzelne Personen, Arbeitseinheiten und ganze Unternehmen vernetzen sich vermehrt im Sinne einer projektorientierten und aufgabenübergreifenden Arbeitsweise. Der dadurch entstehende, erhöhte Kommunikationsbedarf und der selbstverständliche Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik in allen Arbeitsbereichen, erhöhen einerseits die Anforderungen an die persönliche Qualifikation der Arbeitnehmer und stellen zugleich selbst ein wichtiges Lernfeld dar.

Durch die rasche Verbreitung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien am Arbeitsplatz und im privaten Bereich ("Informationsgesellschaft") sowie die zunehmende Selbstverständlichkeit, mit der Computer und Internet von inzwischen mehr als der Hälfte der erwachsenen Bevölkerung genutzt werden ("Medienkompetenz"), wird vielfach aber auch erst eine sinnvolle Nutzung und Weiterentwicklung verbesserter, modularer Lernangebote ermöglicht.

Zwar mussten die allzu euphorischen Marktprognosen von Ende der 90er Jahre inzwischen revidiert werden, dennoch sind sich die Experten einig:

  • Die Zukunft der (Weiter-) Bildung in der Informationsgesellschaft gehört zu wesentlichen Teilen dem "digitalen" Lernen.
  • E-Learning - oder in anderen Worten: computer- bzw. netzgestütztes Telelernen - bietet vielfältige Vorteile und ein großes Potential, gerade auch in der betrieblichen und beruflichen (Weiter-) Bildung.